Spektakuläre Schlussphase führt zu Punktgewinn der Heuchelberger im Spitzenspiel
Am Sonntagabend fand das heiß ersehnte Topspiel der Bezirksklasse in Leingarten statt. Die Mannen der SG Heuchelberg empfingen in heimischer Eichbotthalle den wohl härtesten Konkurrenten der Liga. Mit dem Team vom TSV Willsbach trat man gegen einen Gegner an, mit dem sich über die vergangenen Jahre eine echte Rivalität gebildet hat. Und dass es in diesem Spiel um die Krone der Bezirksklasse ging zeigten gleich mehrere Faktoren.
Vor rund 350! Zuschauern liefen die beiden Teams bei bester Handballstimmung auf das Spielfeld ein. Der Blick auf die volle Tribüne versprach eine lautstarke Unterstützung durch die beiden Fanlager. Das souverän pfeifende Schiedsrichtergespann Roll/Rösch vom TSB Horkheimer eröffnete diese mit Spannung erwartete Partie.
Und eines wurde allen Beteiligten direkt klar: Der Kampf war eröffnet. Unsere Herren bildeten blitzschnell eine Abwehr aus Granit, an der sich wohl auch jedes Bezirksliga-Team die Zähne ausgebissen hätte. Mit Wille, Leidenschaft und der nötigen Härte wurde um jeden Zentimeter gefightet. Man ließ die Willsbacher einfach nicht durch und kassierte in den ersten 13 min lediglich 3! Tore.
Anderes war leider auch auf der Gegenseite zu beobachten. Der TSV stellte eine ebenso starke Abwehr und man fand einfach nicht zu seinem schnellen Spiel. Zu viele Fehler und Fehlwürfe zeigte man in einer unterdurchschnittlichen Angriffsleistung. Bezeichnend dafür waren die ersten beiden Tore unsere SGH vom 7m-Strich. Und auch in der restlichen ersten Spielhälfte mussten sich beide Teams jedes einzelne Tor hart erkämpfen. Die Abwehrreihen überragten und so endete die erste Halbzeit der Schlacht von Leingarten knapp mit 8:9 aus Sicht der Gastgeber.
Das Trainergespann Kurrle/Himmelsbach suchten in der Pause Lösungen um das Angriffsspiel zu verbessern. Mit taktischen Vorgaben und einer leichten Umstellung in der Abwehr ging es dann zurück auf die Platte. Was man aber zu Beginn der 2.Halbzeit auf dem Spielfeld sah, wollte kein Heuchelberger sehen. Im Angriff immer noch mit zu vielen Fehlern und keinerlei Durchschlagskraft startete man in den zweiten Spielabschnitt. Nur mit dem Unterschied, dass nun auch die Abwehr nicht mehr entscheidend zupacken konnte und die Willsbacher so Tor um Tor erzielen konnten. Das erste Mal wurde das so lautstarke Publikum der „Blauen“ etwas ruhiger. Nach 39 Spielminuten musste man mit dunkler Miene ein 11:17 auf der Anzeigetafel lesen.
Man versuchte nun alles um sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Auszeit, gegenseitiges Aufbäumen, Unterstützung von den Rängen. Doch alles half nichts. Als Dominik Müller in der 52. Spielminute den Treffer zum 15:22 für die Gäste markierte und der Abstand 8 min vor Ende satte 7 Tore betrug, glaubte in der Halle wohl keiner mehr an die Männer der Spielgemeinschaft vom Heuchelberg. Teils mit leeren Blicken sah man sich an. Im Hinterkopf aber immer der Gedanke zu kämpfen. Man hatte sich geschworen egal was passieren würde, dieses Spiel niemals aufzugeben und den Glauben nicht zu verlieren. Keiner verkörperte diesen Glauben mehr als Kapitän Martin Hassler in dieser Situation!
Wie ein Phönix aus der Asche erwachte die Mannschaft und es kam nun die wohl spektakulärste Aufholjagd die dieses Team bislang zusammen geschafft hat!
Durch die taktische Umstellung auf eine doppelte Manndeckung verlor der TSV Willsbach plötzlich völlig die Kontrolle über das Spiel. Man konnte Ball um Ball für sich gewinnen und durch schnelles nach vorne treiben erfolgreich abschließen. Über Gross kam der Ball dann meistens nach links weiter zu Hassler, der entweder selbst durch ging oder Dzillack auf Außen in Position brachte. So erzielte man in der 57.Minute das 20:22 und war tatsächlich wieder dran. Die Eichbotthalle glich einem Tollhaus und die Zuschauer begleiteten ihr Team mit Standing Ovation in die letzte Auszeit des Spiels, genommen durch den TSV Willsbach.
Doch diese schienen von der Auferstehung der Heuchelberger völlig paralysiert und kamen nicht mehr an der bärenstarken Abwehr und an Torhüter Grimm vorbei.
Als Julian Eberhardt vom 7m-Punkt den 21:22 Anschlusstreffer erzielte kannte die Spannung keine Grenzen mehr. Erneut holte man sich im Anschluss die Kugel in eigenen Besitz zurück und erzielte den viel umjubelten Ausgleich zum 22:22 durch Dzillack.
Auch den letzten Willsbacher Angriff überstand man mit Hilfe von Torhüter und der so cleveren und abgebrühten Abwehr. Mit dem Schlusspfiff brach dann der Jubel aus und man feierte dieses Unentschieden wie einen Sieg, da man dadurch die Nase im Titelkampf weiter minimal vorne hat. Völlig erschöpft und abgekämpft lag man sich schlussendlich in den Armen und feierte mit den Fans auf der Tribüne - u.a. mit einer Humba von Ultra Paul angestimmt - den so wertvoll erkämpften Punkt. Das Unglaubliche wurde geschafft und man holte diese 7 Tore noch auf.
Chapeau an beide Mannschaften für diesen Fight. Und vor allem DANKE an EUCH Zuschauer, die dieses Spiel zu einem echten Highlight gemacht haben. Ihr seid der Wahnsinn!
Für unsere Herren der SG Heuchelberg heißt es nun Lotto spielen. Wobei es hier rein gar nichts mit Glücksspiel zu tun hat. 6 von 6 mit der Superzahl Final4! heißt nun die Devise für die sechs verbleibenden Saisonspiele und dem Abschluss im Pokal Final4.
Man hat alles in eigener Hand und kann mit sechs Siegen den Traum von der Meisterschaft und dem Aufstieg perfekt machen! Dies bedeutet gleichzeitig harte Arbeit und volle Konzentration auf die nächste Aufgabe.
Sonntag 16 Uhr geht die Reise nach Mosbach. Kommt mit und unterstützt uns weiterhin so sensationell auf unserem Weg zum großen Ziel!